Der Spatz im Kamin
Karen wohnt mit ihrem Ehemann Markus und den gemeinsamen Kindern in ihrem idyllisch gelegenen Elternhaus. Zu Markus’ Geburtstag reist auch Karens Schwester Jule mit ihrem Ehemann Jurek und den beiden Kindern an. Jule ist das pure Gegenteil ihrer Schwester: locker, lebendig und freiheitsliebend. Sie hasst dieses Haus schon seitdem sie klein ist. Düstere Erinnerungen an die verstorbene Mutter verstärken ihren Drang nach Rebellion gegen ihre herrische Schwester. Karens Tochter Johanna solidarisiert sich auf Anhieb mit ihrer Tante, zumal sie schon lange gegen ihre Mutter aufbegehrt. Im Zenit ihrer Pubertät, provoziert sie Karen bei jeder Gelegenheit und scheut sich nicht, ungehemmt mit ihrem Onkel Jurek zu flirten. Auch der kochsüchtige Leon bekommt immer mehr Mut, gegen seine Mutter zu rebellieren. So bildet sich allmählich eine Front gegen Karen, und das Haus wird zunehmend Schauplatz einer Dynamik, in der es gilt, die Herrscherin zu stürzen. Während sich das Haus zunehmend mit Leben füllt und ein Spatz im Kamin den Weg in die Freiheit sucht, steigt in Karen die Anspannung – bis sich alles zuspitzt und Altes zerstört wird, um Raum für Neues zu schaffen.
Nach den vielfach preisgekrönten Festivalhits „Das merkwürdige Kätzchen“ und „Das Mädchen und die Spinne“ erzählen die Schweizer Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher auch in ihrem dritten Film – dem Abschluss der „Tier-Trilogie“ – auf ganz eigene Art vom menschlichen Zusammenleben. Mal wuchtig, dass einem der Atem stockt, mal poetisch feinfühlig und humorvoll, und mit einem glänzenden Cast, taucht „Der Spatz im Kamin“ in den abgründigen Kosmos einer Familie ein und entfacht zwischen verborgenen Sehnsüchten und Geheimnissen ein lichterloh brennendes Feuer des Aufbruchs.
Drama, Familie, Thriller; Deutsche Fassung
Schweiz 2024
Regie: Ramon Zürcher; mit: Maren Eggert, Britta Hammelstein, Luise Heyer, Anreas Dröhler, Lea Zoe Voss
117 Min.
FSK k.A.